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Online-Vorbereitungskurs: sektoraler Heilpraktiker Logopädie

2. Teil - medizinische/logopädische Grundlagen

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10. Bewusstseinsstörungen

Darunter werden alle Abweichungen von der normalen Bewusstseinslage verstanden.

Bewusstseinsveränderungen

1. Quantitative Bewusstseinsstörungen:

Hier handelt es sich um eine Beeinträchtigung des Bewusstseins, die sich mit der Schlaf-Wach-Skala erfassen lässt. Man trifft auf eine herabgesetzte oder unnatürlich gesteigerte Vigilanz (Wachheit = die Wachheit bzw. Daueraufmerksamkeit eines Patienten.).

  • Bewusstseinsverminderung
  • Benommenheit
  • Somnolenz (Benommenheit mit abnormer Schläfrigkeit bei erhaltener Ansprechbarkeit)
  • Sopor (schlafender Patient durch externe Reize nicht mehr voll erweckbar, nur noch bei starker Stimulation, z.B. Schmerzreize, Anschreien, grelles Licht)
  • Koma (ist der schwerste Grad einer quantitativen Bewusstseinsstörung oder Bewusstlosigkeit, Patienten sind nicht ansprechbar, zeigen keine Reaktion auf starke Außenreize)
  • Delir (Delirium oder Verwirrtheitszustand genannt – eine vorübergehende psychische Störung, die sich durch Störungen des Bewusstseins, der Orientierung und der Wahrnehmung auszeichnet)
  • Hypervigilität (gesteigerte Wachheit)

2. Qualitative Bewusstseinsstörungen:

Es handelt sich um eine Bewusstseinsveränderung, bei der die normalen psychischen Abläufe gestört sind. Dazu zählen unter anderem kognitive, affektive und psychomotorische Störungen sowie Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen). Sie äußern sich in:

  • Bewusstseinstrübung
  • Bewusstseinseinengung
  • Bewusstseinsverschiebung

Koma

Diagnose

Als Leitfaden zur Differentialdiagnose wird unter anderem die Formel “SMASHED” verwendet:

Gradeinteilung

Grad Charakteristika
1 kurze, gezielte Abwehr auf Schmerzreiz, Bulbi meist konjugiert, keine Pupillenstörungen
2 ungezielte Abwehrbewegungen, Lichtreaktion häufig positiv
3 keine Abwehrbewegung, Beugesynergismen, vestibulookulärer Reflex pathologisch
4 keine motorische Reaktion, evtl. noch Strecksynergismen, Pupillen lichtstarr, Hirnstammreflexe fallen von kranial nach kaudal aus

Glasgow-Koma-Skala /Einteilung eines SHTs

Bewusstseinscheck mit unterschiedlicher Ausprägung von motorischen und Verbalen Defiziten

Zu überprüfende Fähigkeit Reaktion des Patienten
Augen öffnen Spontan Punkte 4
Auf Ansprechen 3
Auf Schmerz (z.B. Zwicken) 2
Auf Schmerz nicht 1
Beste motorische Antwort Auf Ansprechen Punkte 6
Auf Schmerz gezielt 5
Auf Schmerz ungezielt 4
Beugesynergismen 3
Strecksynergismen 2
Keine Schmerzabwehr 1
Verbale Antwort Koordiniertes Gespräch Punkte 5
Unkoordiniertes Gespräch 4
Einzelne Wörter 3
Unverständliche Laute 2
Keine Antwort 1

Punktberechnung

Beispiel:

Wenn eine Person auf Aufforderung die Augen öffnen kann, konversationsfähig/orientiert ist sowie auf einen Schmerzreiz Strecksynergismen zeigt, so erhält sie 3+5+2=10 Punkte auf der GCS.

 

Mithilfe der Glasgow-Koma-Skala lässt sich anschließend der Grad des Schädel-Hirn-Traumas einschätzen:

leichtes SHT: GCS 15–13

mittelschweres SHT: GCS 12–9

schweres SHT: GCS 8–3

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